Contactlinsen Hamburg Bild von braunen Augen

Trockenes Auge und Contactlinsen tragen

Immer mehr Menschen leiden unter der Symptomatik des trockenen Auges. Die Augen brennen und jucken bei jedem Lidschlag. Häufig werden neben dem Sandkorngefühl auch gerötete Augen, verkrustete Lidränder am Morgen oder nur müde Augen beschrieben. Die Ursachen für das trockene Auge sind sehr vielfältig und können in unterschiedlicher Intensität und nach wechselnden Umgebungsverhältnissen variieren.

DER TRÄNENFILM

Der Tränenfilm besteht im Wesentlichen aus drei Schichten bei einer Gesamtdicke von ungefähr 8 -10 µm. Die Mucinschicht, die wässrigen Phase und die Lipidschicht haben dabei unterschiedliche Aufgaben. Die Mucinschicht ist eine Art Schleimschicht und grenzt dabei an die äußere Hornhautfläche. Sie gleicht die raue und unebene Oberfläche der Hornhaut aus und ermöglicht, dass die Tränen einen gleichmäßigen Film ausbilden können. Neben der Benetzung, hält die Mucinschicht den Tränenfilm gegenüber mechanischen Einflüssen stabil. Die wässrige Phase des Tränenfilms dient zum Abtransport von Fremdkörpern, zum Transport von Nährstoffen bzw. von Sauerstoff zur Hirnhaut hin und zur Abwehr von Infektionen. Nach außen, gegenüber Luft, wird der Tränenfilm durch die ölige Lipidschicht begrenzt. Sie sorgt für eine glatte Oberfläche und verhindert eine Verdunstung der wässrigen Phase. Sind alle Bestandteile in einer ausgewogenen Zusammensetzung vorhanden, kann der Tränenfilm seinen Aufgaben, wie z.B. dem Schutz vor Umwelteinflüssen und Krankheitserregern optimal nachkommen.

URSACHEN DES TROCKENEN AUGES

Das Trockene Auge beschreibt alle Symptome, die durch eine geringe Befeuchtung oder eine zu schnelle Austrocknung der Augenoberfläche hervorgerufen werden. Diese Benetzungsstörungen können eine Vielzahl an Ursachen haben: Die wohl häufigsten Trockenheitssymptome werden im Zusammenhang mit der Bildschirmarbeit beschrieben. Hier führt die konzentrierte Arbeit zu einer deutlichen Verringerung der Blinzelfrequenz. So singt die Lidschlagfrequenz von normalerweise 25 Lidschläge pro Minute auf weniger als 5 Lidschläge pro Minute. Die Folge ist eine nicht mehr ausreichende Verteilung der Tränenflüssigkeit auf dem Auge. In Kombination zu der Verringerung der Lidschlagfrequenz, kommt erschwerend auch noch häufig eine nicht optimale Umgebungsluft. So entziehen Klimaanlagen in Gebäuden, Autos oder Flugzeugen der Umgebungsluft weitere Feuchtigkeit und begünstigen auf diese Weise die schnellere Verdunstung des Tränenfilms. Zudem können Reizgase wie Ozon, andere Luftschadstoffe, Feinstaub, UV – Strahlen, trockene Hitze oder auch Zigarettenrauch den Tränenfilm zusätzlich negativ beeinflussen. Unausgewogene Ess – und Trinkgewohnheiten wie z.B. zuviel Alkohol, Nikotin, Koffein oder auch Süßstoffe und Diätprodukte können ein trockenes Auge begünstigen. Da die Tränendrüsen unter anderem durch die Hormone gesteuert werden, kommt es daher häufig bei Frauen zu der Problematik mit dem trockenen Auge. Verursacht durch die hormonelle Veränderung in der Schwangerschaft, bei der Einnahme der Antibaby – Pille oder in den Wechseljahren kommt es zu einer Veränderung der Tränenfilmzusammensetzung. Aber auch bei anderen krankhaften Stoffwechselstörungen wie z.B. Diabetes oder Schilddrüsenproblemen kann es zu einer Dysfunktion der Tränenfilmproduktion kommen. Darüber hinaus wirkten sich bestimmte, regelmäßig eingenommene Medikamente ungünstig auf den Tränenfilm aus. Hierzu gehören z.B. Antiallergika, Schmerzmittel, Hormone, Medikamente gegen Bluthochdruck und Psychoparmaka. Allgemeinerkrankungen des Körpers wie Rheuma, Schilddrüsenerkrankung, Diabetes, Autoimmunerkrankungen und verschiedene Augenerkrankungen bzw. Entzündungen der Hornhaut haben ebenfalls einen Einfluss auf die Qualität bzw. Quantität des Tränenfilms. Weitere Probleme des trockenen Auges können durch verschiedene Operationen am Auge hervorgerufen werden. Insbesondere nach der Lasik – OP klagen viele Probanden über ein trockenes Auge. Grund hierfür ist das Durchtrennen der Nerverfasern in der Hornhaut, die für eine Reizweiterleitung an die Tränendrüse zuständig sind. Auch Funktionsstörungen der Augenlider beispielsweise durch Lähmung des Gesichtsnervs oder eine Fehlstellung der Lider können verantwortlich für ein trockenes Auge sein. Vielfach unterschätzt wird auch eine gute Lidrandhygiene. So wird durch das Zusetzen der feinen Mucindrüsen am Lidrand die Zusammensetzung des Tränenfilms empfindlich gestört. Ausgelöst durch Körperfette, Schweiß oder intensives Schminken, werden die feinen Austrittkanäle verstopft, so dass der Talg nicht mehr ans Auge gelangt und es zu einer Schwellung der Lidränder kommen kann. Letztendlich kommt es im Verlauf des Lebens zu einem natürlichen Veränderungsprozess am Auge. Die Tränenfilmproduktion sinkt und damit nimmt die Menge an Tränenfilm ab.

TROCKENES AUGE UND KONTAKTLINSENTRAGEN

Generell ist es wichtig, dass im Zusammenhang mit dem Kontaktlinsentragen ein funktionsfähiger Tränenfilm vorhanden ist, um ein bequemes Tragen der Kontaktlinsen zu ermöglichen. Neben den genannten Ursachen für ein trockenes Auge, kann jedoch auch eine unzureichende Kontaktlinsenanpassung zu dem Gefühl des trockenen Auges führen. So ist bei einer optimalen Anpassung nicht nur das geeignete Linsenmaterial auszusuchen, sondern von entscheidender Bedeutung ist auch die richtige Linsenform. So können heute mittels moderner Computer bei der Vermessung der Augen, als auch bei der Fertigung der Kontaktlinsen absolut individuelle Kontaktlinsen angepasst werden. Auch dem richtigen Pflegemittel kommt bei dem beschwerdefreien Linsentragen eine große Bedeutung bei. Es ist dabei auf die richtigen Inhaltsstoffe zu achten, die den Tränenfilm nicht zusätzlich belasten. Wünschenswert sind auch Pflegemittel, die ohne Konservierungsmittel auskommen. Auch wenn es nicht „die Kontaktlinse“ für ein trockenes Auge gibt, so sind jedoch die individuellen Möglichkeiten heutzutage so weit, dass auch schwierige Tränenfilm- bedingungen kein Widerspruch zum Linsentragen sein müssen.

SYMPTOME DES TROCKENEN AUGE LINDERN

Um die Beschwerden des trockenen Auges zu lindern bzw. zu beheben, ist es wichtig die Ursachen genau zu kennen. Diese können in der Kombination als Auslöser des trockenen Auges zusammenkommen. Wir als Ihr Kontaktlinsenspezialist bzw. Ihr Augenarzt müssen daher Ihr Auge genau analysieren und mit Ihnen zusammen die Ursachen erarbeiten. Auch wenn es heutzutage kein Allheilmittel für die Behebung des trockenen Auges gibt, und es vielfach nur um die Beseitigung der Symptome geht, so können die folgenden Maßnahmen gute Hilfestellungen sein.

KÜNSTLICHE TRÄNEN / AUGENGEL

Die wohl am häufigsten verwendete Therapie gegen das trockene Auge ist die Anwendung der künstlichen Tränenersatzmittel. Diese künstlichen Tränen bringen jedoch nur kurzzeitig Linderung, da sie nicht sehr lange an Auge verbleiben. Besser erscheinen hier so genannte Augengels, die durch ihre hohe Viskosität länger am Auge verbleiben. Am Tage angewendet, erzeugen Augengels gerade bei Linsenträgern ein deutliches Schleiersehen. Hier erscheint eine Anwendung über Nacht sinnvoll zu sein. Um unerwünschte Nebenwirkungen und Allergien zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass die Produkte ohne Konservierungsstoffe auskommen. Inzwischen sind neben den Einmaldöschen auch konservierungsfreie Produkte in Flaschenform erhältlich, was eine Mehrfachanwendung möglich macht. Tränenersatzmittel bestehen aus einer Vielzahl an Inhaltsstoffen, die der natürlichen Tränenfilmzusammensetzung nahe kommen sollen. Hierzu zählen z.B. Allantoin, Vitamine oder Dexpanthenol, das auch zur Regeneration der Hornhautoberfläche verwendet wird. Der am häufigsten und zurzeit am geeigneteste Inhaltsstoff für Tränenersatzmittel ist jedoch die Hyaloronsäure. Dieser körpereigene Stoff, der auch in der Haut, im Knorpel und im Glaskörper des Auges vorkommt, begrenzt sehr gut die Verdunstung des Tränenfilms und unterstützt die natürliche Regeneration der Epithelzellen.

AUGENSPRAY

Häufig ist nicht die Menge des Tränenfilms Auslöser der Symptome des trockenen Auges, sondern die schützende Fettschicht (Lipidschicht) reißt zu schnell auf, so dass der Tränenfilm schneller verdunstet. Abhilfe können hier lipidhaltige Produkte schaffen, die auf das geschlossene Auge gesprüht werden und so den Tränenfilm wieder stabilisieren. Die Liposomenkügelchen gelangen durch regelmäßige Lidschläge direkt auf das Auge. Moderne Produkte wie das Eyerain kombinieren die Liposome mit der Hyaloronsäure, um zusätzliche Synergien zu erreichen. Die Anwendung sollte jedoch über einen längeren Zeitraum von 6-8 Wochen 2- bis 3-mal täglich angewendet werden.

INKOMPLETTER LIDSCHLAG

Der inkomplette Lidschlag tritt unter anderem bei Personen auf, die konzentriert vor dem Bildschirm sitzen oder viel lesen müssen. Die Lider werden nicht mehr komplett geschlossen, so dass keine einheitliche Benetzung der Augenoberfläche mehr erfolgt. Richtiges Blinzeln ist daher besonders wichtig und sollte beim ausbleiben trainiert werden. Nehmen sie sich ein wenig Zeit und entspannen Sie sich bei der Übung: halten Sie den Kopf aufrecht und schauen Sie geradeaus. Schließen Sie langsam und in einer fließenden Bewegung die Augen. Die Lider sollten dabei nicht verkrampfen Halten Sie die unverkrampften Augen für 3 Sekunden geschlossen Öffnen Sie wieder langsam ihre Augen und zwar weiter als normal, allerdings ohne dabei die Augenbraun in die Höhe zu ziehen. Verbleiben Sie einen kurzen Moment in dieser Position.

LIDRANDHYGIENE

Einen großen Beitrag zu einem stabilen Tränenfilm leisten die Mucindrüsen am oberen und unteren Lidrand. Sind diese Drüsen verstopft, kommt es zu einer Störung der Zusammensetzung der Tränenfilms. Um dieses Verstopfung der Mucindrüsen zu beseitigen oder vorbeugend zu verhindern, helfen warme Kompressen und eine gute Lidrandhygiene. Legen Sie hierzu warme Kompressen für einige Minuten auf die geschlossenen Augen. Die Poren werden dadurch geöffnet und die Fettstoffe in den Poren flüssig. Reinigen Sie nun die Lidränder mit einem Hygienetuch wie z.B. Supranettes oder mit einem feuchten Wattestäbchen. Zum Abschluss massieren Sie die Lider mit dem Zeigefinger oder einem Wattestäbchen in Richtung Lidkante. Der Fettausschub der Drüsen wird dabei aktiviert.

TRÄNENPÜNKTCHEN VERSCHLIESSE

Bei einer zu geringen Menge an Tränenflüssigkeit, kann es sinnvoll sein, die Tränenpünktchen zu verschließen, um so denn schnellen Abfluss des Tränenfilms aus dem Auge zu verhindern. Hierbei bringt der Augenarzt so genannte Punktum Plugs in den Tränennasengang im Unterlid ein und verschließt somit das Tränenpünktchen und die Tränenflüssigkeit verbleibt länger im Auge.

ERNÄHRUNG / TRINKEN

Einem positiven Effekt um einem trockenem Auge entgegenzuwirken, wird auch einer guten und gesunden Nahrung zugesprochen. Auch wenn der Einfluss von Lebensmitteln noch nicht zweifelsfrei belegt ist, so wird doch frischem Obst, Gemüse und auch Säften eine positive Wirkung auf dem Tränenfilm nachgesagt. Besonders durch die Aufnahme bestimmter Fettsäuren (Omega 3, Omega 6) soll der ölige Anteil des Tränenfilms verbessert werden.

RAUMKLIMA

Nicht zuletzt sollten Sie auf ein optimales Raumklima achten, um die Verdunstung des zu begünstigen. Achten Sie auf regelmäßige Frischluftzufuhr für eine bessere Luftfeuchtigkeit. Auch Grünpflanzen sorgen für ein besseres Raumklima und leisten somit einen kleinen Teil zur Verbesserung Ihres Tränenfilms bei. Richten Sie Gebläse von Autos oder Klimaanlage nie direkt auf Ihr Gesicht, sondern eher auf Ihren Oberkörper.